Etwas für Nicht-gerne-Kocher: Wer mag Fondue?
Nicht nur in unserem Waldschulzimmer hat der Winter Einzug gehalten. Der Schnee zaubert eine Märchenlandschaft – und ein Lächeln ins Gesicht. Gestern fielen im Waldunterricht dicke Flocken. Und es herrschte diese eigentümliche Stille, die entsteht, wenn der Schnee die Geräusche schluckt. Kaum aber hörte es auf zu schneien, durchbrach Gezwitscher die Stille: In den Ästen der Fichte über uns machte sich ein Rotkehlchen bemerkbar. Ein schöner Waldnachmittag mit einigen Schneebällen - gehört zu so einem Tag, finde ich.
Aber zurück zum Fünf-Minuten-Schnee-Menü: Du suchst ein Menü, bei dem du dich nicht mit Feuermachen beschäftigen musst? Oder damit, ob du genügend trockenes Holz findest? Und überhaupt: Es ist kalt draussen, und Winter, und… Dann habe ich einen Tipp für dich. Das hier ist kein Feuermenü – wir können ja eine Ausnahme machen.
Das hier ist ein Beitrag nicht nur für Lehrkräfte. Oder Eltern. Oder Gerne-Feuer-Macher. Und dieses Menü passt auch für Nicht-gerne-Kocher.
Alles was du brauchst, ist ein Fonduetopf, Gabeln, ein Kocher, eine Gaskartusche, ein Feuerzeug und ein Taschenmesser. Auf dem Weg schaust du noch rasch beim Dorfladen oder Quartierlädeli vorbei und kaufst ein Fertigfondue und ein Brot. Und schon kann es losgehen: Ab in den Schnee!
Und wenn dann der Hunger ruft, suchst du dir einen schönen Platz in der Natur und stampfst eine ebene Fläche. Nun brauchst du nur deinen Rucksack zu öffnen und den Kocher auf die Gaskartusche zu schrauben. Während der Käse im Topf schmilzt, kannst du die Brotwürfel schneiden. Und wenn es dir geht wie uns, schleichen sich spätestens nach fünf Minuten von allen Seiten Gabeln mit einem aufgespiessten Brotstück an, um ein Stück geschmolzenen Käse zu ergattern.
Fondue draussen im Schnee schmeckt nochmals besser, als es zuhause eh schon schmeckt. Es wärmt auf, macht satt. Und im Freien fühlt sich der Käse im Bauch irgendwie auch weniger schwer an.. Guten Appetit.
Variante: Schokoladen-Fondue!
Das Ganze funktioniert auch wunderbar als süsse Variante: Rahm im Topf erhitzen, Schokolade darin schmelzen lassen, Früchte wie Äpfel, Bananen, Birnen oder Kiwis in Stücke schneiden. Auch hier dauert es nicht lange, und ein verfüh-rerischer Schokoladenduft steigt in die Nase...
Hilfreich:
Mit Schnee kannst du einen Windschutz bauen, das verkleinert den Gasverbrauch massiv.
Achte darauf, dass der Kocher stabil steht, damit der Topf nicht kippt. Das ist mir einmal passiert. Der Lerneffekt war da: Beim Kochen entsteht Wärme. Und die lässt den Schnee schmelzen. Und so kann es passieren, dass der Kocher nach und nach etwas einsinkt. Lasse den Kocher also am besten nicht aus den Augen - oder stelle ihn auf eine Unterlage.
Das übliche Fondue-Rechaud funktioniert in der Kälte übrigens nicht so optimal, wir haben das einmal getestet: Nach zwei Stunden war der Käse erst knapp geschmolzen.
Kocher: Wir benutzen oft den Pocket Rocket von MSR. Der braucht kaum Platz, siehe Grössenvergleich mit dem Taschenmesser. Nachteil: Er ist nicht so breit abgestützt. Andere Modelle sind ein bisschen grösser, stehen dafür stabiler.
Gaskartuschen: In der Kartusche befindet sich ein flüssiges Gemisch, das fürs Kochen erst wieder gasförmig werden muss. Und es sind unterschiedliche Gemische erhältlich. Reine Butankartuschen setzen bei etwas kälteren Temperaturen rasch aus. Und Stechdornkartuschen kannst du nur vom Kocher trennen, wenn die Kartusche leer ist. Achte auf die Angaben auf der Gaskartusche - und darauf, eine Schraubkartusche zu erwischen.
Gas reagiert auf Kälte. Unter dem Gefrierpunkt verliert der Kocher deutlich an Heizleistung. Je kälter, desto länger dauert also das Kochen - je nach Gas-Mischung. Primus hat beispielsweise eine Wintermischung entwickelt. Alternativ: Hände an die Kartusche. Die mag das und wird entsprechend mehr Power hergeben. Was ebenfalls hilft: Kartusche vor dem Benutzen zum Wärmen in die Jacke packen. Kein Witz. Und keine Angst: Schraubventilkartuschen sind absolut sicher.
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