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  • AutorenbildRahel

Der Bärlauch wächst!

Aktualisiert: 12. März 2022

Bildung geschieht nicht durch Verordnung, sondern durch Resonanz.

Bärlauch

Als wir gestern im Waldunterricht zusammen am Feuer sassen, rümpfte eine Achtklässlerin die Nase: «Hier riecht es irgendwie nach Knoblauch.» Kurz darauf meinte eine andere Schülerin zu mir: «Sehen Sie mal, da wachsen kleine Pflanzen direkt in der Feuerstelle.» Einer der Jugendlichen kniete nieder und schaute sich das Pflänzchen genau an: «Da wächst doch Bärlauch!». Und tatsächlich: Direkt an unserer Feuerstelle suchten sich erste kleine Bärlauchpflanzen ihren Weg durchs Laub.



Und als wir uns erstmal bewusst umschauten, entdeckten wir an mehreren Orten kleine Bärlauchpflanzen auf dem Waldboden, die sich der Sonne entgegen streckten.


Ich freute mich. Solche unverhofften Situationen mag ich besonders. Vielleicht, weil sie nicht konstruiert, sondern echt sind?



Bärlauch


Diese Momente, wenn eine Resonanz spürbar ist bei den Jugendlichen, wenn dieser Funke überspringt – so wünsche ich mir Bildung. Ich glaube, Interesse lässt sich nicht durch Anordnung wecken. Ich kann meiner Klasse keine achtsame Begegnung mit der Natur verordnen. Was ich kann: Rahmenbedingungen dafür schaffen. Der Rest ist Gelingen. Und mal gelingt es, mal nicht. Umso mehr freue ich mich über Momente wie diese.



Und wenn ich dann sehe, wie manche Jugendliche ein Blatt in die Hand nehmen, es zwischen den Fingern zerreiben und die Finger an die Nase halten, wenn ich höre wie der eine dem andern erklärt, wofür sich Bärlauch nutzen lässt – das sind Momente, in denen mir das Herz aufgeht. Weil hier Bildung nicht durch Verordnung, sondern durch Resonanz geschieht.



„Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen.“ Heraklit, ca. 450v.Chr.






Magst du Bärlauch? Meine Favoriten


Bärlauchsalz

Die Bärlauchpesto als bekannte Verwertung der Bärlauchblätter ist mir persönlich fast zu intensiv im Geschmack. Dies sind meine Lieblingsrezepte mit Bärlauch.



Bärlauch-Salz


100g Bärlauch waschen und trocken tupfen. Die Blätter mit 200g Meersalz von Hand oder mit dem Mixer mörsern. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech verteilen. Während ca. 8 Stunden an der Sonne oder ca. 2 Stunden bei 50C im Ofen trocknen. Erneut mörsern, bis keine Klumpen mehr vorhanden sind. Gut in einem Glas verschlossen ist das Bärlauchsalz lange haltbar.



Bärlauch-Hummus


250g Kichererbsen aus der Dose 50g Bärlauch ½ Zitrone 1EL Tahini 3EL Olivenöl Salz und Pfeffer


Die abgegossenen und abgespülten Kichererbsen mit dem gewaschenen Bärlauch in ein Gefäss geben. Zitronenschale fein dazu reiben, Zitrone auspressen und etwa 2EL Saft dazu geben. Die restlichen Zutaten daruntermischen und alles zu einer cremigen Paste pürieren.



Bärlauch-Feta Sticks


400g Feta 20g Bärlauch 4EL Mehl 2 Eier 200g Panko / Paniermehl / gemahlne Nüsse


Den Feta in ca 1.5cm dicke Stäbchen schneiden. Bärlauch waschen, trocken tupfen, fein hacken und in einem tiefen Teller mit dem Panko (oder Alternative) vermischen. Mehl und die verquirlten Eier ebenfalls in je einen tiefen Teller geben. Feta-Sticks zuerst im Mehl, dann im Ei wenden, anschliessend mit dem Panko panieren. Panade gut andrücken. Die Sticks rundum ca. 2 Minuten knusprig braten. Macht sich gut zu einem Salat.






Bärlauch sammeln


gesammelter Bärlauch

Falls du noch nie Bärlauch gesammelt hast, hier ein paar hilfreiche Tipps:

Bärlauch findest du vorwiegend in schattigen feuchten Wäldern. Oft stehen viele Bärlauchpflanzen zusammen. Bärlauch sammelst du bevor er blüht, denn dann verliert er sein Aroma.


Achte auf seine giftigen Doppelgänger. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist der starke Knoblauchgeruch, der ausströmt, wenn du ein Bärlauchblatt zwischen den Fingern zerreibst.



Bärlauch

· Blätter: Elliptisch, ein klar erkennbarer Stiel pro Blatt, Knoblauchgeruch, wachsen einzeln aus dem Boden. Die Blattoberseite ist glänzend, die Blattunterseite matt. Bärlauch hat eine deutlich ausgeprägte mittlere Blattader, die leise knackt, wenn man das Blatt umbiegt.

· Blüten: Weiss in Dolde, wachsen zuerst in einer Hülle nach oben


Maiglöckchen

· Blätter: Elliptisch und geruchlos, umfassen Stängel (wie Herbstzeitlose), zwei bis drei Blätter.

· Blüte: Mehrere kleine, weisse vom Blütenstiel hängende Blüten


Herbstzeitlose

· Blätter: Geruchlos, ungestielt, lanzettenförmig, fleischig, drei bis vier pro Stängel, umfassen Stängel tulpenartig

· Blüte: Violett, blüht im Herbst




Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose im Vergleich. Zusammengestellt aus Otto Wilhelm Thomé (1840–1925): Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 1885. © Rainer Zenz, via wikimedia commons




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